„Wir werben für mehr Rücksicht bei Ausflügen in der Natur“
Tourismusschaffende, Naturpark und Nationalpark appellieren an Besucher / Rund 300 Schilder im Schwarzwald aufgestellt
Sie stehen an Parkplätzen und anderen stark frequentierten Orten im mittleren und nördlichen Schwarzwald: Rund 300 Schilder werben seit kurzem für einen rücksichtsvolleren Umgang mit der Natur in der Region. Sie stammen von der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald und der Nationalparkregion Schwarzwald GmbH und wurden den insgesamt rund 40 Mitgliedsgemeinden zur Verfügung gestellt. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und der Nationalpark Schwarzwald unterstützen die Kampagne – zum Beispiel über Posts in den Sozialen Medien.
Mit Blick auf die bevorstehenden Osterfeiertage und Osterferien sowie die guten Wetterprognosen gehen die Tourismusverantwortlichen davon aus, dass es wieder zahlreiche Ausflügler und Tagesgäste in die Region ziehen wird. Das Angebot für Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger ist groß genug, die Besucherfrequenz muss sich nicht an einzelnen bekannten Punkten konzentrieren. Vielmehr wünschen sich die Vertreter der Schutzgebiete und des Tourismus, dass sich die Gäste vor ihrer Fahrt in den Schwarzwald auch über alternative Tourenvorschläge informieren und sich die Verhaltensregeln in der Natur bewusst machen. „Wir sind schon in der Paarungs- und Brutzeit vieler Vögel. Und manche Waldbewohner haben bereits oder bekommen bald Nachwuchs. Umso wichtiger ist es für die Tiere, dass die Menschen sich respektvoll in der Natur verhalten“, erklärt Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker. René Skiba, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, ergänzt: „Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Zahl der Tagesausflügler im Schwarzwald in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Dadurch steigt der Druck auf die Natur und das führt stellenweise leider auch zu Problemen mit zurückgelassenem Müll oder nicht angeleinten Hunden in Schutzgebieten.“ Der Geschäftsführer der Nationalparkregion Schwarzwald, Patrick Schreib, stimmt zu: „Wir freuen uns, dass unsere Region immer beliebter wird und die Menschen sich nach mehr Natur sehnen. Wir wollen jedoch auch dafür werben, dass diese Ausflüge mit Respekt und Rücksicht auf die Natur gemacht werden.“
Dass das Werben für mehr Rücksicht nicht mit erhobenem Zeigefinger geschehen muss, sondern durchaus mit Humor funktioniert, zeigen die Schilder der Nationalparkregion: Auf einem menschenleeren Waldweg werden diverse menschliche Hinterlassenschaften und ihre Verrottungszeiten dargestellt. Als „noch nicht vom Aussterben bedrohte, unbeliebte Waldbewohner“ liegt dort beispielsweise eine Bananenschale („Gemeiner Rutscher“, 1-3 Jahre) neben einer Plastiktüte („Gemeiner Beutler“, bis 120 Jahre) und einer leeren Plastikflasche („Geknickter Durstling“, 500-1000 Jahre). Die Botschaft dahinter ist klar: Müll gehört nicht in den Wald, muss wieder mitgenommen und zuhause entsorgt werden.
Auf den Schildern im Nördlichen Schwarzwald wird an die Schönheit der Natur erinnert: Nur wer auf den Wegen bleibt, seinen Hund anleint, Abfälle mit nach Hause nimmt und den Wald nicht bei Dämmerung oder nachts betritt (um Wildtiere nicht zu stören), kann die Natur schützen und gleichzeitig genießen. „Wir unterstützen die Aktionen und hoffen, dass die Schilder die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken anregen“, sagt Natalie Beller, Touristikerin im Nationalparkteam. Im Nationalpark Schwarzwald hatte der große Besucherandrang im Winter deutliche Spuren hinterlassen, insbesondere Müll und das Verlassen der Wege hatte dem Rangerteam des Nationalparks Sorgen bereitet.
Besucherlenkung und ein respektvoller Umgang mit der Natur sind für die Tourismusregionen im Schwarzwald schon längst zum Thema geworden. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat es aber eine ganz neue Rolle in der Betrachtung des Tourismus angenommen. Ziel ist es, die Gäste im Schwarzwald für einen respektvollen Umgang mit der Natur zu sensibilisieren und damit einen Beitrag zu leisten, diese Naturerlebnisse auch zu bewahren. Unterstützt werden die Tourismusgemeinschaften und die Großschutzgebiete bei ihrem Einsatz für die Natur auch von den Kommunen vor Ort sowie von den Land- und Stadtkreisen der Region.
Auch die Schwarzwald Tourismus GmbH wirbt für einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur. Zusammen mit den Großschutzgebieten und weiteren Partnern wurde das Projekt #respectfornature initiiert. Mehr Infos auf der Webseite www.respekt-schwarzwald.info.
Wieder größter Naturpark in Deutschland / Neue Städte und Gemeinden / Naturpark-Plan 2030 bringt neue Projekte
Seit einigen Wochen ist der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord wieder der größte Naturpark in Deutschland.
Rund 46.000 Hektar Fläche kommen zur Naturparkkulisse hinzu – darunter sind auch mehrere neue Gemeinden und Städte.
Damit warten auf die alten und auch die neuen Naturpark-Mitglieder in den kommenden Monaten und Jahren spannende Themen und neue Projekte. Um rund 46.000 Hektar Fläche ist der Naturpark im Zuge des 2015 angeregten Arrondierungsverfahrens gewachsen. Anfang Januar 2021 gab das Karlsruher Regierungspräsidium grünes Licht für die Erweiterung. Neben zahlreichen Kommunen, die weitere Flächen in die Naturparkkulisse einbringen, kann der Naturparkverein mit Sitz in Bühlertal (Landkreis Rastatt) gleich acht neue Städte und Gemeinden begrüßen: Im Südosten kommen Aichhalden, Dunningen, Fluorn-Winzeln und Oberndorf am Neckar (Landkreis Rottweil) hinzu, im Westen Renchen (Ortenaukreis) und Sinzheim (Landkreis Rastatt) sowie im Norden Niefern-Öschelbronn (Enzkreis) und die Stadt Karlsruhe mit ihren Höhenstadtteilen Durlach, Hohenwettersbach, Stupferich, Wettersbach [Grünwettersbach, Palmbach] und Wolfartsweier.
Mitglied im Naturparkverein sind somit künftig insgesamt sieben Landkreise (Karlsruhe, Rastatt, Ortenaukreis, Freudenstadt, Rottweil, Calw, Enzkreis), drei Stadtkreise (Baden-Baden, Pforzheim, Karlsruhe), 114 Gemeinden und Städte, 16 Verbände und Vereine sowie Fördermitglieder.
Bitte lesen Sie hier weiter: PM Naturpark (PDF-Dokument, 186,92 KB, 26.01.2021)
Wo sich magische Urkraft und sanfter Zauber begegnen
Entdecken Sie einen der größten Naturparke Deutschlands.
Die Natur- und Kulturlandschaft im mittleren und nördlichen Schwarzwald lädt Gäste und Einheimische zum Erleben und Genießen zwischen Wald, Weide und Wiese ein.
Naturpark-Detektive sind online: vom Netz in die Natur
Die Naturpark-Detektive sind online! Das Umweltbildungsprojekt für Vor- und Grundschulkinder bietet Aufgaben, Rätsel, Spiele und Tipps für Abenteuer in der Natur.
Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord startet mit dem Umweltbildungsprojekt "Naturpark-Detektive" ein ganz neues Online-Angebot. Auf der Webseite www.naturpark-detektive.de bieten die drei Detektive Dr. Bertold Buntspecht, Wally Wildschwein und Fabio Fuchs ab sofort jede Menge Aufgaben, Rätsel, Spiele und Tipps für spannende Abenteuer in der Natur. „Unsere Naturpark-Detektive wollen Kinder in der digitalen Welt abholen und sie auf eine Entdeckungstour mitnehmen. Aber nicht etwa online, sondern im realen Leben, vor der eigenen Haustür, aber auch kreuz und quer durch den Naturpark“, erklärt Karl-Heinz Dunker. Der Naturpark-Geschäftsführer freut sich, dass das Projekt nach mehrmonatiger Planung und Umsetzung noch vor Weihnachten online geht. Auch für Eltern und Lehrkräfte gibt es auf der neuen Webseite eigene Bereiche – unter anderem eine Übersicht über Ausflugsziele im Naturpark sowie praktische Materialien für den Schulunterricht.
Hier unbedingt weiterlesen:
Naturpark-Detektive gehen online (PDF-Dokument, 172,04 KB, 19.12.2020)
und hier mitmachen:
www.naturpark-detektive.de